BARFen für Yorkies 103 – Gesunder Yorkie durch artgerechte Fütterung

BARF Logo Hundeblog Gelb GrünLetzte Woche lieferte uns die überzeugte BARFerin und Hundebloggerin Rebecca Kolchmeier (v e r m o p s t *) zusammen mit ihrem Mops Molly einen tieferen Einblick in den Einstieg in die artgerechte Fütterung für unsere Vierbeiner.

Im heutigen dritten Teil der BARF-Serie erklärt uns Kerstin Ehlen zusammen mit Dalmatiner Allie alias Fräulein Punkt vom Hundeblog 2 & 4 zusammen unterwegs, wie man durch die Biologisch Artgerechte RohFütterung postitiven Einfluss auf einige Erkrankungen nehmen kann.

Hier also BARFen für Yorkies 103 – BARF im Krankheitsfall…

Heute möchte ich auf die Vorzüge der Frischfütterung eingehen, um positiven Einfluss auf einige Erkrankungen zu nehmen.

Eins vorneweg: BARF ist keine Medizin, man kann damit aber auf viele Dinge reagieren und besser eingehen als bei der Fütterung von Fertigfutter.

Aber warum sollte das besser gehen als bei Fertigfutter? Zu allererst natürlich, weil ich beim BARFen JEDEN einzelnen Bestandteil der Ration selbst bestimmen kann, es gibt keine Unbekannten und auch die Verteilung kann ich grammgenau bestimmen, das geht beim Fertigfutter nur insoweit die Etikettierung stimmt und auch da kann ich nur Barf 3 Kerstin Ehlenmit dem arbeiten, was mir der jeweilige Konzern zugesteht, individuell auf meinen Hund kann ich dabei nicht eingehen. Das wirklich perfekte Futter mit der perfekten Zusammensetzung zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto – deswegen eignet sich das BARFen so gut, um bereits bei der Fütterung positiven Einfluss auf bestimmte Krankheiten zu nehmen.

Selbstverständlich muss immer und für jede Erkrankung der Einzelfall betrachtet werden, dies hier soll und darf keine allgemeingültige Anleitung zum BARFen im Krankheitsfall sein. Deshalb habe ich auch beschlossen, nur einige Beispiele anzuführen, mit nicht zu genauen Angaben, dieser Artikel soll lediglich als allgemeiner Hinweis dienen, dass Erkrankungen positiv beeinflusst werden können.

Im Folgenden habe ich nun also einige Krankheiten (aber bei Weitem sicher nicht alle) aufgeführt, die durch Variationen in der Frischfütterung positiv beeinflusst werden können:

  1. Gewichtsprobleme:
  1. Übergewicht:

A & O sollte natürlich ein Mehr an Bewegung sein, zusätzlich sollte eine Verringerung der Futtermenge auf etwa 2% des angestrebten Gewichts erfolgen (hieße bei einem Zielgewicht von 20 kg eine tägliche Futtermenge von 400 Gramm). Bei Fertigfutter wird hier Zellulose, ja, daraus besteht Papier, verwendet, um dem Hund ein Sättigungsgefühl zu verschaffen…

Bei der Frischfütterung kann man auch mit „Füllstoffen“ arbeiten, dies wären hier dann beispielsweise rohe Möhren oder Äpfel – je nachdem, wie der Hund es mag kann das geraspelt oder auch im Ganzen sein (übrigens sollte auch bei der „Diät“ eines übergewichtigen Hundes der Fettgehalt immer mindestens 15% betragen).

  1. Untergewicht:

Zuerst empfiehlt sich eine Erhöhung der Gesamtfuttermenge, dann die Zufütterung von fettreichen Lebensmitteln (z.B. Sahne oder Mascarpone, wenn Laktose vertragen wird), da oftmals zu fettarme Lebensmittel (z. B. mageres Fleisch) verfüttert werden (der Fettanteil sollte beim Hund generell bei 15-25% liegen, zum Zunehmen darf es auch mehr sein). Fett gibt es mittlerweile von fast jedem Tier (pur) zu kaufen, es kann aber auch in Form von Hühnerhaut, Euter oder notfalls mal Butter oder Schmalz sein. Generell sollte man die Fettmenge langsam steigern, da sonst Durchfall droht. Im Falle von Untergewicht darf auch mal zu hochwertigen Kohlenhydratquellen gegriffen werden.

  1. Hauterkrankungen:

Hierbei können hochwertige Öle wahre Wunder bewirken, man kann sie sicher auch Fertigfutter beimischen, die Akzeptanz ist dann aber meist nicht so hoch. Auch können Lebensmittel mit ausgesuchten Spurenelementen/Mikronährstoffen helfen.

  1. Nierenprobleme:

Durch Anpassung des Phosphor- und/oder des Proteingehalts kann hervorragend darauf eingegangen werden. Da jeder Hund ein Individuum ist, kann man bei der Frischfütterung sehr gut und individuell auf jedes einzelne Tier eingehen, bei Fertigfutter ist der Wert stets konstant und es ist eben kein Spielraum vorhanden.

  1. Verdauungsstörungen (z.B.):

Barf Kerstin Ehlen

  1. Durchfall
  2. Erbrechen
  3. Flatulenzen (Blähungen)
  4. Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
  5. Chronische Darmerkrankungen

Letztere sind hierbei die häufigsten Beschwerden. Beim BARFen kann man problemlos mit den einzelnen Komponenten spielen und so z.B. herausfinden, ob einer der Fütterungsbestandteile ursächlich für das Problem ist, zusätzlich kann man mit z.B. Kräutern und anderen Zusätzen positiven Einfluss auf die jeweilige Problematik nehmen. Auch das Füttern von sogenannter Schonkost über mehrere Tage (zB. Hühnchen und Möhren) gestaltet sich bei roh gefütterten Hunden mitunter einfacher, weil sie es eher gewöhnt sind.

  1. Harnsteine (z.B.):
  1. Ammunium-Magnesium-Phosphat
  2. Oxalat
  3. Cystin
  4. Harnsäure

Hier kann mithilfe der Frischfütterung auf verschiedenste Elemente eingegangen werden, zb verringerte Kalzium- oder Magnesiumgehalte, niedrige Proteingehalte bei hoher Proteinqualität oder auch Fütterung von alkalisierenden oder ansäuernden Nahrungsmitteln.

  1. Herzerkrankungen:

Je nach Erkrankung kann z.B. die Natriumaufnahme gezielt verändert werden oder es kann zu mehr hochverdaulichen Nahrungsmitteln gegriffen werden.

  1. Leberstörungen:

Um die Leber zu entlasten und ggfs. sogar bei der Regeneration zu unterstützen, sollte zu Nahrungsmitteln gegriffen werden, die die ausreichende Versorgung des Patienten mit Energie und Nährstoffen sicherstellen, dies aber ohne Beteiligung der Leber tun, also den Organismus mit nicht allzu vielen Abbauprodukten belasten.

  1. Zuckerkrankheit (Diabetes):

Um die Insulingabe so gering wie möglich zu halten, ist eine konstante Fütterung ohne Mono- oder Disaccharide (beispielsweise raffinierter Zucker oder in Fertigfutter beliebte Austauschvarianten hiervon) angeraten, hochwertige Polysaccharide (z.B. in Vollkornprodukten) können hingegen positiven Einfluss auf die langsame Glukosefreisetzung haben, auch sie müssen aber nicht verwendet werden, ein Hund kann im Normalfall auch sehr gut ohne explizite Kohlenhydratquellen leben.

  1. Nahrungsmittelunverträglichkeiten:

Hier eignet sich die Ausschlussdiät perfekt für die Findung der verträglichen Nahrungsmittel, sie ist zwar langwierig aber das einzige adäquate Mittel zum Erfolg.

  1. Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pakreatitis):

Hierbei kann mit der Wahl der richtigen Bestandteile die Entlastung der Bauchspeicheldrüse erfolgen, was eine Genesung positiv beeinflussen kann und so zu einer Verbesserung des Allgemeinzustandes führt, sehr wichtig, da gerade Bauchspeicheldrüsenentzündungen sehr schmerzhaft und kräftezehrend sind.

Barf 2 Kerstin EhlenAm allermeisten wünsche ich Euch aber natürlich, dass Ihr nie auf eines der obigen „Probleme“ eingehen müsst und Ihr Euch „einfach so“ fürs BARFen entscheidet…

 

Mein ganz besonderer Dank gilt Kerstin Ehlen für diesen tollen Gastbeitrag. Ihr wollt mehr über Kerstin und ihre Dalmatiner Hündin Allie alias Fräulein Punkt erfahren? Dann besucht sie auf ihrem Hundeblog 2 & 4 zusammen unterwegs.

Nächste Woche folgt Teil vier meiner Artikel-Reihe. Diesmal kommt die Bloggerin Annika Steiner vom Ernährungsblog Barefood – Eat raw. Feed raw. zu Wort. Sie gibt uns wichtige Tipps zur Umstellung von industriellem Futter zum BARFen.

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