BARFen für Yorkies 105 – Labrador Rocky – eine BARF-Geschichte

BARF Logo Hundeblog GrauIch freue mich sehr, dass ich diesmal den tollen Erfahrungsbericht der BARFerin Elisabeth Nimmerrichter mit Euch teilen darf. Sie erzählt aus ihrem Leben mit Labrador Rocky, den sie schwer krank von einem Vermehrer gerettet hat und der dank artgerechter Ernährung ein schönes Leben führen durfte.

Hier also BARFen für Yorkies 105 – Labrador Rocky – eine BARF-Geschichte…

Hallo, meine lieben Freunde. Mein Name ist „Rocky„, diesen Namen haben mein Herrchen und mein Frauchen, meine Zweibeiner, mir gegeben, denn sie sahen ihn mir von Anfang den Kämpfer im Leben. Geboren wurde ich am 28.9.2006, soweit es meine Unterlagen besagen und mein Name begann mit „R“. Im Herbst Labrador Rocky 22006 haben meine Zweibeiner sich bereit erklärt, mich zu adoptieren, nachdem ich und meine Familie aus schlechter Herkunft gerettet wurden. Ich wurde geimpft, gechipt und entwurmt, vom Tierarzt untersucht, und konnte ein paar Tage später bei meiner Familie einziehen.

Leider habe ich trotz sofortiger tierärztlicher Betreuung mein Futter nicht vertragen. Meine Zweibeiner haben vieles probiert, auch wirklich teure Trockenfuttersorten, aus dem Fachhandel, vom Tierarzt, aber mein kleiner Körper hat nichts vertragen, ich wurde von schweren Durchfällen geplagt und habe Medikamente und Infusionen benötigt. Meine zweibeinige Mama hat in ihrer Angst um mich von einer Fütterungsart gelesen, die speziell für kranke Hunde und schwere Fälle gut sein soll – das Barfen.

Sie hat also beschlossen, den sündhaft teuren 15 kg Sack Markentrockenfutter weg zu werfen, sich das Buch „Natural Dog Food“ gekauft und ans Werk gemacht. Ich war erst wenige Wochen alt, noch keinen Monat bei meiner Familie, da musste ich mich schon wieder an ein neues Futter gewöhnen – aber das fiel mir dieses Mal gar nicht schwer. Frauchen entwarf einen Plan, der genau auf mein Gewicht, mein Alter und meinen Hunger abgestimmt war – und was soll ich sagen. Es hat mir super geschmeckt, einfach nur lecker. Mein Durchfall war schnell vorüber, mein Bauchweh ebenso.

Mein damaliger Tierarzt hat nicht gewusst, wie ihm geschieht, die Fütterungsart entsprach nicht seinen Vorstellungen. Mein Frauchen und mein Herrchen haben lange Zeit alles aufgeschrieben, was ich zu essen bekommen habe, und sich meine Hinterlassenschaften immer sehr genau angesehen. Anfangs gab es nur Rind und Pferd, Karotten und Gurken und Salat, aber schnell auch andere Sorten. Mein Lieblingsessen war als ich klein war immer der grüne Pansen, der roch sooo Labrador Rocky 4spannend. Schnell habe ich ein Kilo pro Woche zugenommen, und mit viel Liebe und Zuneigung haben meine Zweibeiner mich in die beginnende Pubertät gepflegt.

Als ich dann ein wenig älter war als 6 Monate, meine Zweibeiner besuchten mit mir zu diesem Zeitpunkt die Junghundegruppe, bekam ich zusehends Schmerzen in den vorderen Beinen. Leider musste ich dadurch immer wieder mal humpeln. Meine Zweibeiner haben das auch sehr rasch erkannt. Dummerweise waren meine Zweibeiner aufgrund meiner vielen Durchfälle als Baby schon sehr vorsichtig und somit bei unserem Tierarzt nicht sehr beliebt und so wurden meine Beschwerden und die Sorgen meiner Zweibeiner über meine Schmerzen und Lahmheiten nicht sehr ernst genommen. Wir waren mehrfach zu Besuch, mir wurde Salbe gegen Ekzeme zwischen den Pfoten verschrieben, die ich vom Schwimmen hatte, und mein Humpeln wurde leider vom Tierarzt nicht bestätigt.

Meine Zweibeiner aber gaben nicht auf, hatten große Angst, und haben beschlossen sich eine zweite Meinung von einem anderen Tierarzt einzuholen. Die liebe Frau Doktor, wo meine Zweibeiner heute noch in Behandlung sind, hat meiner Zweibeiner Mama am Telefon schon gesagt, dass es höchste Eisenbahn ist, wenn ein Hund in meinem Alter von ein paar Monaten Lahmheiten zeigt, und dass meine Mama sich keine Hoffnungen machen soll, dass ich keine Dauerschäden haben werde. Meine Mama hat viel geweint, aber die Frau Doktor Labrador Rocky 3hatte Recht – so war es auch. Die Diagnose stand im Frühling 2007 schnell fest – Ellbogendysplasie mit abgebrochenem Processus coronoideus medialis auf der linken Seite, der Verdacht lag sehr nahe, dass es auch rechts da ist – aber am Röntgenbild konnte man leider nichts erkennen. Die beiden lieben Frau Doktoren haben mir dann sofort Schmerztabletten gegeben und mich in die Klinik nach Hollabrunn überwiesen, wo ich Anfang Juli 2007 von Hrn. Dr. Schwarz arthroskopisch an beiden Ellbögen operiert wurde – und an beiden Ellbögen wurden schwere Schäden gefunden. Ich war jung und kräftig und habe mich von der Operation sehr schnell erholt – die 3 Wochen Leinenpflicht waren sehr schlimm 🙂 wie das so ist, wenn man ein Labradorrüde ist, der keine 12 Monate alt ist, da will man einfach Spass haben am Leben.

Meine Eltern haben mir ein wunderschönes Hundeleben beschert, trotz meiner Krankheit. Ich habe weiterhin das tolle Barf Futter erhalten, meine Zweibeiner haben mich sehr verwöhnt. Wenn ich mal mehr Hunger hatte, als sonst, habe ich ein wenig mehr Fleisch in meinem Napf gehabt. Aufgrund meiner Gelenkserkrankung durfte ich keine Stärke, wie Nudeln, Reis, Kartoffeln, erhalten, denn das war Nahrung für meine Arthrosen. Hin und wieder gab es mal ein Stück Kartoffel, weil ich es so gern mochte, Reis nur dann, wenn ich wirklich argen Durchfall hatte, was in meinem ganzen erwachsenen Leben nur ein paar Mal vorkam. Die feuchtkalte Jahreszeit hat mich immer am meisten geplagt. Meine Zweibeiner wussten das, und haben mich vorsorglich mit einer Kur von Teufelskralle auf den Jahreszeitenwechsel vorbereitet, ausserdem wurde mein Immunsystem mit Hagebutten gestärkt. Besonders wichtig war meine tägliche Dosis von Grünlippmuschelpulver, ohne die ich wahrscheinlich gar nicht laufen können hätte. Auch die Mischungen MSM und Gelenkphyt von www.barfshop.de gehörten zu meinen regelmässigen Zusatzmitteln. Auch Gelatinepulver und so manches Schüssler Salz halfen mir in den argen Zeiten von Arthroseschüben, wenn ich Labrador Rocky 5mich überanstrengt hatte, oder wenn das Wetter nicht günstig war. Die Fleisch- und Gemüsesorten haben mir immer alle gut geschmeckt, Muskelfleisch vom Huhn allerdings habe ich auf der Haut nie so gut vertragen. Leider wurde dadurch meine Haut schuppig und etwas trocken, und meine Ohren rot und entzündet. Ohne Muskelfleisch von Huhn und Pute bekamen meine Zweibeiner das gut hin. Meine Lieblingssorten waren immer Lamm und Pansen, auch vom Lamm. Knochen habe ich gerne gefressen, da vertrug ich auch die Karkassen und die Flügerl vom Huhn ganz gut, Lammrippen schmeckten mir besonders gut. Zuviele Hühnchenflügerl allerdings machten mir schon hin und wieder Knochenkot. Ansonsten war ich immer ein guter Esser.

2012 musste ich dann, weil es einfach nötig wurde, das sagten zumindest meine Zweibeiner, kastriert werden, was mein Körpergewicht leider um etliche Kilos drastisch nach oben schnellen lies und mir zwei heftige Blasenentzündungen beschert hat….. Meine Zweibeiner haben mich auf Diät gesetzt, das gefiel mir als immer hungriger Labrador natürlich gar nicht und mit fettreduzierter Kost wie z.B. mageres Elchfleisch, Kalb, Lamm und viel Fisch ein paar wenige Kilos runtergebracht, leider war Sport dann für mich als alten Herren mit Arthrosen nur mehr wenig reizvoll. Meine Menschen-Mama hatte die gute Idee, mir zum Naschen und Knabbern nur mehr Karotten zu geben – das gefiel mir gar nicht, die habe ich ihr oft vor die Füsse gespuckt :-).

Meine Zweibeiner haben mich weiter verwöhnt, mir eine Chiropraktikerin ins Haus bestellt und mich gepflegt. Im August 2013 haben wir einen wunderschönen Urlaub in Salzburg verbracht. Leider ging es mir dann im Herbst 2013 auf einmal rapide schlechter, ich konnte mich kaum noch bewegen, selbst der Sprung von der Couch tat mir plötzlich weh. Die Chiropraktikerin und die Tierärztinnen halfen mir, so gut es ging, eine Weile schlug die Akkupunktur und die Behandlung auch an.

Anfang Dezember 2013 hatte ich dann leider plötzlich Probleme mit dem Harnabsatz, und wurde von meiner lieben Tierärztin gegen eine weitere schwere Blasen-Entzündung behandelt – das Ultraschall sah nicht gut aus, aber der Urintest ergab keine Krebszellen. Auch Nieren- und blasengerechtes Futter (wenig Oxalsäure im Gemüse, mageres Fleisch, wenig Rind) und Kräuter (Petersilie, Eibischwurzel, Cranberries) und homöopatische Mittel wie Stechpalme konnten nicht mehr viel bewirken. Meine Zweibeiner Mama lernte von der netten Labrador RockyFrau Doktor das Setzen eines Harnkatheter am Silvesterabend 2013.

Aber die besten Tierärzte der Welt hätten mich nicht mehr retten können, denn der Krebs war leider doch da, trotz negativer Biopsien und Tests. Meine Tierärztin und meine Zweibeiner haben Weihnachten und Silvester 2013/2014 geopfert und auf der VetMed Klinik in Wien verbracht. Leider habe ich am 8.1.2014 den Kampf gegen den Prostatatumor verloren und musste meine lieben Zweibeiner verlassen und den Gang über die Regenbogenbrücke vom OP Tisch der VetMed Klinik aus antreten. Für sie ist die Welt an diesem Tag stehen geblieben.

Schon bald nachdem meine Zweibeiner mich verloren haben, konnte ein neuer junger Labradorbub bei ihnen einziehen. Er hat mein liebstes Küchengerät geerbt – meinen Tiefkühlschrank 🙂 guten Hunger, du süßer Nachfolger!

 

Ein ganz großes Dankeschön an Elisabeth Nimmerrichter und Rocky für die rührende Geschichte. Schön, dass Rocky dank der aufopfernden Pflege und des artgerechten Futters und trotz der vielen Leiden so ein schönes Leben führen durfte.

 

In den nächsten Wochen möchte ich Euch die verschiedenen Komponenten des BARFens näher bringen. Und um diese näher zu verstehen, sollte man erstmal wissen, was in industriell hergestelltem Futter eigentlich so drin ist. Daher bekommt Ihr hier in der nächsten Folge eine nähere Beleuchtung der Inhaltsstoffe und was die Angaben auf der Verpackung eigentlich bedeuten.

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